Olympiaverdächtig

Den Grünen scheint bei Olympia 2032 selbst nicht richtig klar zu sein, was sie eigentlich wollen.

Erläuterung: Für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2032 kommt es vermutlich zu einer deutschen Bewerbung, die schon seit einigen Jahren durch die Privatinitiative "Rhein Ruhr City" um den Unternehmer Michael Mronz heftig promotet wird. Und das nicht ohne Erfolg: Neben den anderen Bürgermeistern der geplanten Teilnehmerstädte hatte sich auch der Bonner OB schon früh für eine deutsche Bewerbung eingesetzt. In der letzten Sitzung folgte auch der Bonner Stadtrat, gegen unsere Stimmen und die des Bürgerbunds. Die Grünen dagegen geben sich nur auf Facebook kritisch: Olympia? "Nur mit Zustimmung der Bürger*innen". Das Problem damit: Unseren Änderungsantrag, die Bonnerinnen und Bonner mittels eines Bürgerentscheids tatsächlich über die Teilnahme an der Bewerbung entscheiden zu lassen, hatten die Grünen im Sportausschuss sang- und klanglos abgelehnt, noch hatten sie sonst irgendetwas dafür unternommen, damit die Zustimmung aus der Stadtgesellschaft die Voraussetzung für olympische Veranstaltungen in Bonn bildet. Denn dass es im Rahmen der Bewerbung ein NRW-weites Referendum dazu geben soll, wie die Grünen es im Eingangstext wohl suggerieren wollen, ist zu diesem Zeitpunkt ebenfalls alles andere als klar. 

Bewertung: Wie die letzten, an Volksabstimmungen gescheiterten deutschen Olympiabewerbungen in Hamburg und München gezeigt haben, gibt es völlig zurecht in der Gesellschaft erhebliche Vorbehalte gegen die kommerziellen Mega-Events, zu denen sich Olympische Spiele inzwischen leider entwickelt haben. Das wollen die Grünen auf Facebook bedienen - in Stadtrat und Sportausschuss hat man von dieser Einstellung bisher leider nichts mitbekommen.