Höhere und verbindliche Qualitätsanforderungen bei geplanten Bauprojekten

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung einen Anforderungskatalog beschlossen, um die architektonische und städtebauliche Qualität bei Bauprojekten mit Bebauungsplänen stärker zu sichern. Der von der Koalition im Planungsausschuss noch einmal veränderte Katalog legt fest, dass nunmehr Wettbewerbe die Grundlage für diese Planungen bilden sollen.

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung einen Anforderungskatalog beschlossen, um die architektonische und städtebauliche Qualität bei Bauprojekten mit Bebauungsplänen stärker zu sichern. Der von der Koalition im Planungsausschuss noch einmal veränderte Katalog legt fest, dass nunmehr architektonische und städtebauliche Wettbewerbe die Grundlage für diese Planungen bilden sollen.1 Je nach Größe der Projekte sollen dies offene Wettbewerbe sein oder bei kleineren Maßnahmen eine Mindestzahl von bis zu 15 Büros eingeladen werden. Dabei sollen auch „junge Büros“ eine Chance erhalten, die bisher gegenüber arrivierten Planer*innen kaum eine Chance erhielten.

Unsere Stadt soll alle Möglichkeiten nutzen, um die kreativsten Lösungen für Städtebau und Architektur zu erreichen. Dazu bildet der Wettbewerb als anerkanntes, offenes und faires Verfahren die beste Voraussetzung.

Die bisher vorrangig genutzte Mehrfachbeauftragung, bei der in der Regel nur drei ausgewählte Büros parallel Entwürfe außerhalb eines Wettbewerbs erstellt haben, soll für sehr partizipationsrelevante Projekte beibehalten werden, wo unterschiedliche Lösungen mit den verschiedenen beteiligten Gruppen und der Öffentlichkeit diskutiert werden können. Die Planungssprecher äußern dazu:

Rainer Grotegut, Grüne: „Wir sind froh, dass jetzt ein transparenteres Verfahren auch weniger bekannten Büros und jungen Planern eine Chance der Teilnahme ermöglicht. Die Architektur unserer Stadt kann mehr Ideen vertragen.“

Holger Schmidt, Die Linke: „Von mehr Wettbewerben und einer größeren Teilnehmerzahl versprechen wir uns im Ergebnis nicht nur eine höhere architektonische und städtebauliche Qualität, der Beschluss enthält auch klare Regeln, um langwierige Diskussionen über das Ob und Wie der Qualifizierung in Zukunft zu vermeiden.“

Frank Fremerey, Volt: „Wir brauchen nicht nur mehr Häuser, um unsere wachsende Stadt mit Wohnungen, Arbeitsstätten und Einkaufsmöglichkeiten auszustatten. Wir brauchen mehr Phantasie in der Gestaltung. Die Betonklötze, wie wir sie rund um den Hauptbahnhof sehen, wirken wenig inspirierend auf die Betrachterin. Vergleichen Sie diesen Anblick mit gut gestalteten Neubauten zum Beispiel an Kings Cross in London!“

1 Link zum Änderungsantrag Drs. 231332-04 AA und zur Anforderungsanlage.