Grün und wirkungslos

Die alten Hits der Grünen für mehr sozialen Wohnraum klingen heute noch weniger überzeugend als damals

Erläuterung: Liegt's am Vorwahlkampf oder an der Sommerpause? Jedenfalls feiern die Grünen auf den sozialen Medien aktuell ihren bereits zwei Jahre alten Jamaika-Koalitionsbeschluss fürs sogenannte Bonner Baulandmodell: Für Investoren werden seitdem bei Neubauvorhaben, für die Planungsrecht seitens der Stadt besteht, feste Quoten für sozialen Wohnraum vorgeschrieben: ab 12 Wohnungen 20 % und ab 25 Wohnungen (übrigens nicht 24, wie die grünen Kollegen im Eingangstext schreiben) 40 %. Neben der Tatsache, dass das allein als Maßnahme nicht ausreichen wird, um das weitere Wegbrechen von gefördertem Wohnraum in Bonn zu verhindern, liegt ein Problem gerade in den zu hoch angesetzten Einstiegszahlen. Wir fordern deshalb eine Verschärfung des Baulandmodells mit einer Quote von 50 % sozialem Wohnraum bereits bei Bauvorhaben ab acht Wohnungen. 

Bewertung: "Grün wirkt" hier weitgehend nur auf dem Papier. Was den Grünen selbst bislang leider nicht aufgefallen ist. In ihrem Wahlprogramm versprechen sie jedenfalls lediglich, dass sie "nach vier Jahren den Fortschritt der Anwendung des Modells überprüfen" und "gegebenenfalls nachsteuern" wollen. Na dann!