Emma statt EMA

von Jürgen Repschläger, stellv. Fraktionsvorsitzender

Ich habe großes Verständnis für die Idee, das Ernst-Moritz-Arndt-Gynasium umzubenennen und ebenso viel Verständnis dafür, dass die Schule ihr Label „EMA“ gerne behalten möchte. Ersteres muss wohl kaum begründet werden: Eine pädagogische Einrichtung, an der Respekt, Solidarität und der Weltfrieden wichtige Bestandteile egal welchen Unterrichtsfaches sein sollten, konterkariert sich durch die Benennung nach einem nationalistischen Antisemiten, der das deutsche „Volk“ über alle anderen Bewohner:innen dieses Planeten stellt.

Für zweiteres gibt es eine Lösung: Ich schlage vor, die Schule Emma-Goldman-Gymnasium zu nennen.

Emma Goldman war eine US-amerikanische Anarchistin jüdischer Herkunft, sie war Pazifistin, Antimilitaristin, Feministin und hat für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Liebe gekämpft. Mit ihrer anti-patriarchalen Haltung verschonte sie auch die eigenen Genossen nicht und kritisierte vor allem Erich Mühsam für sein Macho-Gehabe. Obwohl sie die Oktoberrevolution in Russland begrüßte, kritisierte sie schon früh die autoritäre Entwicklung in der noch jungen Sowjetunion.

Mit dieser Biografie ist Emma Goldman als Namensgeberin für eine Schule geradezu prädestiniert. Mit ihr kann der Name der Schule mit hochaktuellen Unterrichtsinhalten in Einklang gebracht werden. Auch sprachlich ist Emma Goldman näher am Spitznamen der Schule dran, als dieser Ernst Moritz. Denn die nach ihm benannte Schule müsste ja EEHMA ausgesprochen werden.