Dreimonatiger Verkehrsversuch auf der Adenauerallee – Neugestaltung der Straßenführung im Fokus

Patrick Tollasz

Die Koalitionsfraktionen aus GRÜNE, SPD, LINKE und Volt haben eine gemeinsame Initiative zur zukünftigen Verkehrsgestaltung der Adenauerallee beschlossen. Um die vielen aufgekommenen Fragen zur Umgestaltung klarzustellen und potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, soll ein dreimonatiger Verkehrsversuch durchgeführt werden. Dieser Versuch zielt darauf ab, die Machbarkeit einer einspurigen Abwicklung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) zu überprüfen und findet vor den geplanten Baumaßnahmen statt.

Rolf Beu, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion findet: „Diesen Verkehrsversuch nun vor der endgültigen Umgestaltung der Adenauerallee durchzuführen, ist eine konsequente Entscheidung, damit nicht immer weiter ausschließlich pure Vermutungen behauptet werden können. Auch wollen wir die Anregungen, aus vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie verschiedenen Interessengruppen auf ihre Realitätstauglichkeit testen. Dass wir insbesondere eine sichere Verbindung für Radfahrende benötigen, die im Bereich der Adenauerallee ihre Ziele haben, steht für uns außer Frage. Auch die stadtgeschichtliche Wichtigkeit der Adenauerallee muss bei der zukünftigen Gestaltung berücksichtigt werden.“

Max Biniek, Fraktionsvorsitzender der SPD Ratsfraktion, fügt hinzu: „Wir benötigen echte Klarheit über die künftigen Verkehrsströme. Dies wird nur durch einen praktischen Test ermöglicht. Nach Abschluss des Versuchs werden wir die Ergebnisse intensiv beraten und die finalen Entscheidungen treffen.“

Für die Linksfraktion bezieht Patrick Tollasz, verkehrspolitischer Sprecher Stellung: „Wir sind der Überzeugung, dass wir auf der Adenauerallee den Radfahrenden mehr Platz und damit auch mehr Sicherheit geben müssen. Mit dem Verkehrsversuch werden wir nun an vorher festgelegten Kriterien feststellen können, wie eine sichere Radwegeverbindung auf der Adenauerallee darstellbar ist.“

Für die Voltfraktion spricht sich Karin Langer, verkehrspolitische Sprecherin für eine sichere Adenauerallee für alle aus. „Wir wollen bei dem Versuch auch auf die Vorbehalte der anliegenden Unternehmen eingehen und bereits Lieferzonen testen.“

Im Rahmen des Verkehrsversuchs wird die Stadtverwaltung provisorische Maßnahmen, einschließlich Markierungen und die Einrichtung von Lieferzonen nutzen, um die vorgeschlagene Verkehrsführung zu simulieren. Die Ergebnisse dieses Tests werden anhand einer Reihe von spezifischen Kriterien, insbesondere Reisezeiten, bewertet.

Diese Initiative ist ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und effizienten Verkehrsgestaltung, die sowohl den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmer als auch der historischen Bedeutung der Adenauerallee gerecht wird.

Hier geht's zum Änderungsantrag der Koalitionhttps://www.bonn.sitzung-online.de/public/VO020?VOLFDNR=2013361